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Malediven

Die Malediven sind ein Inselstaat im Indischen Ozean, der aus 26 Atollen und 1.196 Inseln besteht. Von den Inseln werden knapp 200 von Einheimischen bewohnt und grob 145 sind für touristische Zwecke frei gegeben. Insgesamt leben über 500.000 Menschen auf den Inseln. Die Hauptstadt ist Malé mit der Amtssprache Dhivehi. Absolute Religion ist der Islam. Die Wirtschaft wird hauptsächlich durch den Tourismus gestützt, wobei aber auch die Landwirtschaft mit dem Anbau von Hirse, Süßkartoffeln, Maniok, Kokospalmen und dem Fischfang eine bedeutende Rolle spielt.

Türkisfarbenes Wasser

Die Temperaturen liegen hier durch das tropische Klima das ganze Jahr über bei knapp 30°C mit einer Luftfeuchtigkeit von über 70%. Die Wassertemperaturen schwanken zwischen 27°C und 29°C. Der meiste Regen fällt zwischen Mai und Oktober. Schon beim Anflug auf den Flughafen Malé International Airport kannst du von oben die zahlreichen kleinen, paradiesischen Inseln sehen. Je nachdem, wo du unterkommst, ist es sehr wahrscheinlich, dass du von Malé mit einem kleinen Wasserflugzeug oder mit einem Speedboat noch weiter reisen musst.  

Ab dem Zeitpunkt, an dem du den Bootssteg betreten und deine Schuhe ausgezogen hast, beginnt die "Insel-Time".

Und das fühlt sich auch sofort so an...

"Der weiche, weiße Pulversand fühlt sich unter meinen Füßen an, als würde ich auf Wolken gehen. Viele kleine Muscheln liegen im Sand, die in der Sonne und durch das Meer überall glitzern. Der warme, salzige Wind, der vom Ozean hierher weht, lässt mich tief ein- und wieder ausatmen. Hier ist es wirklich wie im Paradies. Das Meerwasser, das hier immer wieder sanft an den Strand gespült wird, ist das einzige Geräusch, das ich hören kann -  und meinen Herzschlag".

Insel-Time, Wellness und Tauchen

Viele Menschen kommen hierher, um dem stressigen Alltag zu Hause zu entfliehen, ihren Honeymoon zu feiern oder beim Tauchen die Faszination der Unterwasserwelt zu erleben. Auch wegen des Spa-Bereichs oder wegen Yoga Angeboten in atemberaubender Kulisse, zieht es viele Genießer ins Paradies. Wenn du es romantisch magst und das Meer liebst, dann ist ein Aufenthalt auf den oft kleinen Inseln bestimmt eine Möglichkeit für dich, zu entspannen und den Weg nach Innen zu finden. Wer einmal hier war, und sich nicht scheut, sich mit sich selbst zu beschäftigen, wird immer wieder kommen...

Mich hat es auf die Inseln gezogen, um dem Trubel der Massen zu entfliehen, mich wieder mit der Natur zu verbinden und die faszinierende Unterwasserwelt zu beobachten. Um ein Stück weit etwas von mir zurückzugeben, beteilige ich mich an einem Schutzprojekt für Meeresschildkröten und bei der Wiederaufforstung der Korallenriffe durch das Einsammeln schädlicher Arten, wie des Dornenkronenseesterns (Acanthaster planci). Während der Tauchgänge sammeln wir zudem umherschwimmenden Müll ein (Padi aware).

Die grüne Meeresschildkröte

Die grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) deren Namen auf den grün-braun gefärbten Panzer zurückzuführen ist, kommt weltweit in allen tropischen und subtropischen Meeren vor. Sie wird bei guten Bedingungen bis zu 50 Jahre alt und ab einem Alter von 10-15 Jahren geschlechtsreif. Nach der Paarungszeit im Oktober bis Februar legen die Weibchen am Strand bis zu 100 Eier ab. Die jungen Schildkröten, deren Geschlecht durch die Sandtemperatur bestimmt wird, schlüpfen dann grob zwei bis drei Monate später und eilen rasch ins Meer. Durch Orientierung am Erdmagnetfeld kommen sie als adulte Tiere dann wieder genau zu ihrem Geburtsort zurück. Die Jungtiere ernähren sich anfangs carnivor, also fleischfressend von Fischeiern und Kaimanen. Erst im Erwachsenenalter ernähren sie sich herbivor, also rein pflanzlich. Zu den Unterarten gehören die echte (Eretmochelys imbricata) und die unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), die Bastardschildkröten (Lepidochelys) und die Walriffschildkröte (Natator depressus). Aufgrund langjähriger Jagd auf die Tiere wegen ihres Fleisches und deren Panzer zur Schmuckgewinnung, war die grüne Meeresschildkröte fast ausgestorben. Seit 1988 steht sie durch das Washingtoner Artenschutz Übereinkommen international unter Schutz.

Es ist einfach wunderschön, den Tieren beim Schnorcheln oder beim Tauchen zuzusehen. Mit ihrem scharfen Schnabel weiden sie Seegraswiesen und Algen von Korallen ab. Beim Schwimmen sehen sie richtig anmutig aus und gleiten wie schwerelos durch den Ozean.


Der Dornenkronenseestern

Der Dornenkronenseestern (Acanthaster planci) gehört zu den Stachelhäutern und ernährt sich von Steinkorallen. Er ist in allen tropischen Gewässern des Indopazifiks zu Hause. Mit seinen 6 bis 20 Armen und einem Durchmesser von 30 bis 40cm kann er auf einem Korallenriff erheblichen Schaden anrichten, besonders, wenn er zu Mehreren vorkommt. Auf seinem Körper befinden sich 4-5cm lange Giftstacheln, die bei Berührung starke Schmerzen, Übelkeit und Lähmungen hervorrufen können. Zu den natürlichen Feinden die entweder die Eier oder den Seestern fressen, gehören u.a. der große Napoleon-Lippfisch (Cheilinus undulatus), der dunkle Riesenzackenbarsch (Epinephelus lanceolatus), Igelfische (Diodontidae), Kugelfische (Tetraodontidae), Drückerfische (Balistidae) und das Tritonshorn (Charonia tritonis). Da sich der Seestern auch nur aus einem übrig gebliebenen Arm wieder komplett regenerieren kann, ist die Bekämpfung des Tieres sehr schwierig. Beim Tauchen oder beim Schnorcheln werden die Tiere mit einem Haken aus dem Riff gezogen und in einem Bottich zwischengelagert. Je nachdem wie lange man unterwegs ist, kommen einige Tiere zusammen, die dann im Anschluss am Strand in einem Loch begraben werden. Bei unseren Sammelaktionen haben wir an nur einem Vormittag 25 Seesterne gesammelt.

Die Unterwasserwelt

Die Unterwasserwelt des indischen Ozeans ist eine faszinierende Welt für sich. Ganz egal, ob du schnorcheln oder Tauchen gehst, jede Minute im Ozean ist vom Beginn bis zum Ende durch die zahlreichen Lebewesen ein Erlebnis.

"Sobald ich mit dem Wasser eins geworden bin, gibt es kein Halten mehr. Meine Atmung und mein Herzschlag sind ruhig und gleichmäßig. Ab jetzt, bin ich schwerelos und tauche in die Welt der Unterwasserlebewesen ein. Auch wenn mein Leben an der Sauerstoffflasche hängt, fühle ich mich, als wäre ich ein Teil dieser Welt. Fischschwärme umkreisen mich, als wäre ich keine Fremde sondern eine Freundin, in jedem Winkel des Riffs gibt es etwas zu entdecken und überall etwas zu sehen. Je weiter ich mich vom Riff entferne und der Tiefe des Ozeans nähere, desto mehr knistert es in meinem Ohr und desto mehr Demut empfinde ich. Meter für Meter sinke ich mehr in die Tiefe und kann nicht mehr aufhören über die Schönheit der Erde zu Staunen...".


Tauchspots:

Das North-Male Atoll ist das größte Atollsystem und besteht aus hunderten kleiner Inseln und submarinen Riffen. Mitten im Kanal zwischen Boduhithi und Kudahizhi liegt das Boduhithi Thila. Bei Nordostmonsun kannst du hier hervorragend tauchen. Durch das planktonreiche Wasser, das aus der Lagune kommt, ziehen viele Mantas (Manta alfredi), Walhaie (Rhinocodon typus), Stachelmakrelen (Carangidae), Kaiserfische (Pomacanthidae), Barrakudas (Spyraenidae), Fledermausfische (Ephippidae) und Graue Riffhaie (Carcharhinus amblyrhynchos) hier vorbei. Die Riffwände sind mit Weich- und Steinkorallen bedeckt. 


Das Ari-Atoll im Nordbereich bietet zudem viele Höhlen, Grotten, senkrechte Wände und Möglichkeiten zum Strömungstauchen. Südwestlich vom Ari-Atoll befindet sich eine Putzerstation für Manta-Rochen (Manta alfredi) auf der Südseite des Rangali Channel.


Rasfari Island im Süden des Ari-Atolls bietet sich an, wenn du gerne Strömungstauchen magst. In einem schmalen Kanal, der von der äußeren senkrechten Riffwand in die Lagune führt, kannst du dich einfach mit dem Strom treiben lassen. An der Ostseite liegt das Meeresschutzgebiet Girifushi in dem du herrliche Weichkorallen und tausende bunte Fische beobachten kannst. Der Leopardendrückerfisch (Balistoides conspicillum) und der Blaumaskenkaiserfisch (Pomacanthus xanthometopon) lebt hier zahlreich. 


Das Nilandu-Atoll liegt 150km von Malé entfernt und besitzt nur wenige Resorts. Hier taucht man oft an Riffen, die kaum erkundet sind und kann eine bunte, farbenprächtige Unterwasserlandschaft genießen. Viele Weich- und Steinkorallen bieten den kleinsten der Kleinsten einen ausgezeichneten Lebensraum. Hier leben verschiedenste Arten von Krebstieren (Crustacea), Weichtieren (Mollusca) und Anemonenfischen (Amphiprioninae). Auch Drachenköpfe (Scorpaeniformes) lassen sich mit einem geschulten Auge entdecken. 

Die Tiefen der Spots reichen von 10m bis 30m. Viele Tauchzentren der Resorts bieten standardmäßig Nitrox an. Bekannte Anbieter sind PadiEurodivers und Prodivers. Ich persönlich habe nur Erfahrung mit Padi und Eurodivers gemacht, bin aber höchst zufrieden.

Unterkünfte

Auf den Malediven gibt es zahlreiche Resorts und Gästehäuser in denen du deinen Aufenthalt verbringen kannst. Du hast meist die Wahl zwischen folgenden Kategorien, die sich im Preis unterscheiden:

- open-water villas, das sind Bungalows, die auf Stelzen im Meer stehen

- beach front villa, das ist ein Bungalow mit privatem Strandabschnitt bis zum Meer

- beach villadas ist meist ein Bungalow, der zur Innenseite der Insel zeigt. 

Zu guter Letzt...

All diese Wörter, die ich hier niederschreibe, reichen nicht aus, um die Schönheit und die Vielfalt der Unterwasserbewohner zu beschreiben. Wenn ich als Besucher in dieses Element komme, fühle ich mich mit allem verbunden und ein Stück weit zu Hause. Im gleichen Atemzug wird das Bewusstsein dafür geboren, wie empfindlich und sensibel dieser Lebensraum doch ist und wie sehr er unseren Schutz verdient.

Faszination Unterwasserwelt
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